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Die Geschichte der Musikkultur von Karabach

  



Im XIX Jahrhundert hat  auch in der aserbaidschanischer Region Karabach als in anderen Regionen  die Kultur und Künste hochentwickelt.
In der Geschichte von Aserbaidschan gab es viele Sänger, Musiker, Komponisten, Dirigenten, Theaterdarsteller, Dichter und Schriftsteller aus Karabach.
Im XIX. Jahrhundert war in Aserbaidschan auch die Volksdichtung entwickelt. Die Werke von Aşık Muhammed (1834-1914), Aşık Aziz (1825-1918), Aşık Hüseyin (1800-1880), Aşık Ali (1907-1917), Aşık Elesger (1821-1926), Molla Cuma (1855-1919) u. a. trugen sehr viel zur Entwicklung der Volksdichtung in Karabach bei.
In Karabach wurden bei Feiern und religiösen Zeremonien die Musik sehr oft verwendet.

Einen Monat vor dem Nouruz-Fest kommt das Volk zusammen. In Şuşa wurde dieses noch intensiver gefeiert. Hier wurde bezweckt, die schlechten Erfahrungen des vorangegangenen Jahres hinter sich zu lassen und glücklich ins neue Jahr zu beginnen, weshalb Lieder gesungen und getanzt wurde. Zu diesem Zweck trafen sich Jung und Alt zusammen und feierten. Alle Intellektuellen, Reiche und Arme von Şuşa nahmen gemeinsam an diesen Feierlichkeiten teil.
In Karabach feierte man im Monat Muharrem religiöse Feiern. Ein paar Tage vor diesem Monat wurden die Moscheen und Plätze sauber gemacht. Alle gingen in die Moschee und hörte den Sängern zu. Nicht alle waren professionelle Sänger. Es gab Menschen, die Gedichte über Imame aufsagten und ihre Stimme entwickeln wollten. Ältere Sänger wollten von ihren Sünden befreit werden. Die Lieder der Dichter waren traurig, einige waren auf begleitenden Liedern wie Bayatı-Kaçar, Katar u. a. langsame Modus aufgebaut. Der berühmteste unter diesen in Şuşa waren Sarbaf İbrahim und Serbaf Habib.

In der zweiten Hälfte des XIX. Jahrhunderts entwickelte sich die Kultur in Aserbaidschan und vor allem in Karabach. In diesen Jahren fanden in Aserbaidschan vor allem durch die Intellektuellen die aserbaidschanische Sprache aus wissenschaftlicher und literarischer Hinsicht eine Entwicklung. In Karabach und Şuşa war ab 1882 Theatervorführungen verbreitet. In den Pausen wurden von den bekannten Sängern von Karabach Vorführungen veranstaltet. Die berühmten Sänger und Instrumente (Tar, Kamança und Hanende) passten sich der neuen Bühnenkultur an.
Hier muss auch der Beitrag der berühmten Sänger und Dichter der jeweiligen Zeit erwähnt werden, die die Musikversammlungen organisierten und bei der Entwicklung der neuen Formen mitwirkten. Im XIX. Jahrhundert trugen in Karabach Natavanın, Tochter von Han, Mir Muhsin Nevvab, Hacı Hüsünün, Harrat Kulu, in Şirvan Mahmud Ağanın, in Baku die Mansurovs, Bakıxanovs, der berühmte Tar-Spieler Mirza Ferec Rzayevi Großes zur Entwicklung der Mugham-Kunst in Aserbaidschan bei. Die berühmten Tar-Spieler Mirza Mansur Mensurovu, Ahmed, Mehemmedrza Bakıhanov-Geschwister und andere waren daran beteiligt.
Die Musikkultur von Karabach im XIX. Jahrhundert hing nicht nur mit den Völkern im Kaukasus zusammen, sondern auch mit dem Nachbarstaat Iran. In vielen Quellen gingen iranische Sänger nach Aserbaidschan und begleiteten diese, was darlegt, dass die Künstler beider Länder dieselbe Mugham-Tradition, Form und Inhalt entwickeln. 
Im XIX. Jahrhundert trugen zwei Persönlichkeiten bei der Entwicklung der Kunst, vor allem die Dichtung und Musik von Karabach bei - Xurşud Banu Natavanın und Mir Muhsin Nevvab. Natavan (1832-1897) war Vertreter der Generation von Cavanşir, Dichter, Maler und hatte großen Einfluss unter dem Volk las jemandi der großen Beitrag bei der Entwicklung der einheimischen Kultur hatte. Er schaffte es, die Dichter und Musiker der damaligen Zeit in der Gruppe "Meclisi-üns" zu vereinen, welche als Verien von Dichtern und Musikern der damaligen Zeit galt. Die Mitglieder der "Meclisi-üns" verahlfen der Entwicklung der Dichtung und Kunst, führten Ideenaustausch im allgemeinen Leben und versuchten, das Erbe unter dem Volk zu verbreiten. In dieser Körperschaft waren Dichter von Karabach wie Kasım Bey Zakir, Asi, Baki, Vefa, Fena, Şahin, Sekreter, Gizli, Salar, Şehit, Aşık, Hadi, Asaf Lenberani u. a. vertreten.

Auch die Rolle von Dichter, Maler, Musiker und Kalligraph Mir Muhsin Nəvvab bei der muss bei der Gründung der Musikvereine berücksichtigt werden.  M. Nevvab, welcher die Sprachen Persisch, Arabisch und Türkisch perfekt beherrschte, kannte auch die Philosophie, Logik und Astrologie. Das er die Musik sowohl praktisch, als auch theoretisch beherrschte, führe er wissenschaftliche Beobachtungen, Nachforschungen durch.
M. Nevvab diskutierte in der zusammen mit Hacı Hüsü gegründeten "Konvent der Musiker" über die ästhetischen Porbleme der Musik, der Interpretation und der Mugham-Kunst. Dem Konvent gehörten auch die Sänger und Musiker Meşedi Cemil Cicek, İ. Abdullayev, S. Şuşinski, Sadıxcan u. a. an.
Einer der berühmtesten Vertreter der Vokalkunst von Şuşa war Hacı Hüsü, der Schüler von xarrat Qulu. Er war Musiker und Wissenschaftler mit Kenntnissen über die Mugham, vereinheitlichte einige Mughamen und erschuf neue Mughame.
Mirza Sadık, Sohn von Esad (Sadıqcan) war im XIX. Jahrhundert ein großer Meister des Tar, rekonstruierte die Tar und erschuf die moderne Tar.
Die Analyse der Musik von Karabach des XIX. Jahrhunderts zeigt, dass diese Epoche in der Entwicklung der Kultur, vor allem die der Musikkunst eine wichtige Rolle spielt. Es ist das Land von Şuşa-Hurşit Banu Natavan, Mir Muhsin Nevvab, von den Sängern harrat Gulu, Hacı Hüsün, Sadıqca, Meşedi İşin, Ebdülbağı Zülalov, Cabbar Karyağdıoğlu, Mehmet, Sohn von Keçeci, Meşedi Mehmet Ferzeliyev, İslam Abdullayev, Seyyid Şuşinski, Bülbül, Zülfi Adıgözelov, Han Şuşinski, Reşit Behbudov, Meşedi Cemil Emirov, Kurban Pirimov, von den Komponisten Üzeyir Hacıbeyov, Zülfikar Hacıbeyov, Fikret Emirov, Niyazi, Ofrasiyab Bedelbeyli, Soltan Hacıbeyov, Eşref Abbasov, Süleyman Elesgerov. Dies ist nicht die komplette Liste der Musiker von Şuşa.

Anfang des XX. Jahrhunderts wurde in der sozial-politischen und kulturellen Entwicklungszeit durch die Akademie die Grundsteine der modernen professionellen Musikkultur von Aserbaidschan gelegt und eine Synthese zwischen der mündlichen nationalen Kultur und der Komposition geschaffen. Das führte zur gegenseitigen Einwirkung zwischen der östlichen und der westlichen Kultur. Die Oper von H. Z. Tağıyev in der Akademie im Jahr 1908  in seinem Theater "Leyli und Mecnun" war nicht nur der Beginn der Oper in Aserbaidschan, sondern auch im ganzen muslimischen Osten und war die Gründung der Mugham-Oper. Mit der Erkenntnis, dass für das aserbaidschanische Publikum das Begreifen des neue Genre problematisch sein würde, wurden in Fuzulis "Leyla und Mecnun" die Musikgenre Dichtung und Volksmusik (Mugham, Lieder, Tanz) angewandt, die damalige Auffassung, die seelischen Forderungen des Volkes auf das Werk reflektiert. Die Akademie ist auch der Erschaffer der Musicalkomödie in Aserbaidschan. An Musicalkomödien mit dem Thema der sozialen Lebens ("Mann" (1910); "Nicht jenes, dieses" (1911); "Samt und Seide" (1913)) lehnten sich Volkslieder und Tanzmusik an. Die Musicalkomödie "Samt und Seide" (1913 vorgeführt) erlang besondere Bekanntheit. Das Werk wurde ins Englische, Deutsche, Chinesische, Arabische, Polnische, Ukrainische, Persische, Polnische, Weißrussische, Georgische usw. (fast 70) übersetzt und in Moskau, Istanbul, New York, Paris, London, Teheran, Kairo, Peking, Berlin, Warschau, Sofia, Budapest, Bukarest usw. in 120 Theatern vorgeführt, öfters verfilmt (1916-1917 in Baku, in den 30er Jahren in den USA, in den 1945er und 1960er Jahren im sowjetischen Aserbaidschan).



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