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MugamSchule

  


 
Karabach ist einer der ältesten Regionen von Aserbaidschan, wo zahlreiche begabte Künstler im Bereich Gedichte, Kunst aufwuchsen. In dieser historischen Region wuchsen sehr große Persönlichkeiten für die aserbaidschanische Wissenschaft, Kultur und Kunst auf und trug viel für deren Entwicklung bei. Vor allem Şuşa, das Zentrum von Karabach hat in der Musikgeschichte eine wichtige Stellung.
Die Şuşa lenkte seit dem XIX. Jh. aufgrund ihrer geographischen Lage, die wirtschaftliche Entwicklung, die Natur die Aufmerksamkeit auf sich. Ab dieser Epoche wurde Şuşa als Zentrum der Musikkultur von Aserbaidschan berühmt. In dieser Epoche begann die Karabach Mugham-Schule zu entstehen.

Mit dem Begriff Karabach Mugham-Schule kommen einem die Sänger, deren Interpretationen, die Mugham-Traditionen und Schulen, die dies lehren, in den Sinn.
Es muss hier betont werden, dass die Künstler als Vertreter der Karabach Mugham-Schule das Leben und die Kreativität mit der Stadt Şuşa in Verbindung steht. Aus diesem Grund wird Şuşa zu Recht als «Konservatorium des Kaukasus» bezeichnet, denn die Sänger und Musiker traten nicht nur in Şuşa auf, sondern in allen Ländern des Kaukasus.
Die Strömungen des XVIII. Jh. ließen Anfang des XIX. Jh. in Şuşa zahlreiche Künstler hervorkommen. Von diesen haben Şahsenems Sohn Yusuf, Mirza Hüseyin, Hesence, Çingene Esad u. a. die Kunst der Instrumente in Şuşa gegründet. Auch der Tar-Meister Ali Asker, der Kemençe-Spieler  Karacı Hacıbey, der Doppel-Trommelspieler Kerim, Sohn von Gapançı, waren berühmt.

In der zweiten Hälfte des XIX. Jh. und Anfang des XX. Jh. begann die Karabach Mugham-Schule sich sehr schnell zu entwickeln. In dieser Periode vertraten berühmte Künstler wie Hacı Hüsü, Mir Muhsin Nevvab, Mirza Sadık, Sohn von Esad (Sadıqcan), Meşedi Mehmet Ferzeliyev, Ebdülbaqi Zülalov (Bülbülcan), Muhammed, Sohn von Keçeci, Cabbar, Sohn von Karyağdı, İslam Abdullayev, Seyid Şuşinski, Meşedi Cemil Usta, Kurban Pirimov, Mecid Behbudov, Bülbül, Zülfü Adıgözelov, Han Şuşinski u. a. die Karabach Mugham-Schule.
Die Interpretation des Mugham erfordert die Kenntnisse über dessen Modale, Prinzipien der Melodietypen, diese erfolgreich darzulegen, melodischen Interpretationen als Grundstein jeden Zweigs. Natürlich muss man hierzu eine Schule erfolgreich absolvieren.
Die ersten Mugham-Schulen wurden im XIX. Jh. in Şuşa gegründet. Die erste Schule von Şuşa wurde durch den Mugham-Wissenschaftler Harrat Kulu gegründet. Er lenkte begabte Schüler in diese Schule und zeigte ihnen die Grundzüge der östlichen Musik, die Mughamen und Volkslieder. Er legte Wert darauf, dass die Schüler die Dastgah korrekt interpretierten. Doch Harrat Kulus Schule diente auch der Religion. Er bereitete seine Schüler zu Teilnahme an religiösen Zeremonien vor. Dennoch konnte diese Schule einige Mesiter der Kunst hervorbringen, darunter Hacı Hüsü, Meşedi İsi, Ebdülbagi Zülalov, Cabbar Sohn von Karyağdı, Tar-Spieler Mirza Sadık Sohn von Esad.
Nach Tod von Harrat Qulu führte der Musiker Kör Halife die Mugham-Ausbildung in der Schule fort, später Molla İbrahim und bildete neue Musiker heran.

Die Künstler, die alle Einzelheiten des Mugham erlernten und diese in jeder Hinsicht interpretieren konnten, galten als Mugham-Meister.
Mugham-Sänger wahrten diese Traditionen gewissermaßen auf, lehrten diese den kommenden Generationen, entwickelten diese und schafften neue Melodien. Mit eigener Darlegung dieser Kunst haben Sänger eigene Schulen gegründet.
In dieser Zeit war die Interpretation des Mugham mit Hochzeitszeremonien und Festen verbunden. In der zweiten Hälfte des XIX. Jh. wurden in Şuşa Gedichts- und Musikgruppen gegründet. Der großartige aserbaidschanische Dichter Hurşud Banu Natavan gründete «Meclisi-üns», der Wissenschaftler, Dichter, Maler und Musiker Mir Muhsin Nevvab die «Meclisi-fəramuşan». ın diesen Gruppen wurden interessante Unterhaltungen zur Literatur, Malerei und Musik geführt und darüber diskutiert. Diese Gruppen unterschieden sich von Festlichkeiten und Hochzeiten. Hier wurden der ästhetischen Sichtweise der Musik mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Den Mugham-Destgah wurde Einheit verliehen und verschieden Arten hervorgebracht. Musiker, die die orientalische Musik bis ins kleinste Detail beherrschten, legten Wert darauf, dass die Lieder korrekt gesungen wurden. Die Interpretierung der Mughamen «Şur,« Rast »,« Mahur »,« Çahargah »,« Bayatı-İsfahan » Dauerte manchmal zwei bis drei Stunden.
In der gleichen Zeit wurden auch in Zusammenhang mit der Entwicklung der Mugham-Kunst die Musikinstrumente vollendet. In dieser Hinsicht sind die Tätigkeiten von Mirza Sadık Sohn von Esad sehr bedeutend. In der gleichen Zeit wurden bei der Ausübung der Mughamen Instrumente wie der persische Tar mit 5 Saiten sehr oft verwendet. Mirza Sadık Sohn von Esad hat hier Reformen zustande gebracht und schuf den neuen aserbaidschanischen Tar. Der von Mirza Sadık erschaffene Tar hatte 11 Saiten, 17 Abschnitte. Er spielte die Tar zum ersten Mal an der Brust. Nach all diesen Refomen bekam die Tar einen neuen Klang und es entstanden neue Spielweisen. Die Ausübung des Mugham erfolgte als Begleitinstrument oder im Solo.
Die Karabach Mugham-Schulen haben ihre eigene Interpretation. Die Sänger von Karabach waren der Auffassung, dass man die Interpretationsmethoden der Mugham intensiv beherrschen müsste. Vom Sänger wurde verlangt, eine kräftige Stimme zu haben. Cabbar Karyağdı war einer der Künstler der damaligen Zeit mit einer starken Stimme. Seine Stimme umfasste zwei Oktaven und war lyrisch-dramatischer Tenor. Bülbül sagte, dass die Stimme von Cabbar im Vergleich zu dem weltberühmten italienischen Sänger Caruso höher war. Die Begabung der Sänger standen nicht nur mit der Art der Interpretation und dem Nachdenken im Zusammenhang. Auch die Art des Gesangs, Improvisation u. ä. waren wichtig.
Das Repertoire der Sänger von Karabach war sehr umfassend. Das bedeutet, dass alle klassischen Mughame von diesen interpretiert wurden: die Mugham-Dastgah wie "Rast», «Şur», «Mahur», «Segah», «Hümayun», «Şüşter», «Çahargah» «Bayatı-Şiraz», die Zerbi-Mugham wie «Katar »Mughamı,« Heyratı »,« Karabach Şikestesi »,« Osmani »,« Mensuriyye » u. a.
Betreffend die Kreativität der Sänger von Karabach muss noch eine Seite erwähnt werden, und zwar, dass diese Sänger die Sorten und Volkslieder zustande bringen. Die unter dem Volk weit verbreiteten Lieder «Keine Punkte mehr in Jerewan », «Die Straßen von Tiflis» wurden von Cabbar Sohn von Karyağdı, «Berge von Şuşa» wurden von Han Şuşinski zustande gebracht. Komponieren Sänger gab es sehr viele.

Gegen Ende des XIX. Jh. war das Singen nicht mehr in Versammlungen, Hochzeiten, Feierlichkeiten vorhanden, sondern auch in Theatern und Konzerten. In Tiflis und dann in Şuşa wurden in den pausen Lieder interpretiert. Dies trug auch zur Entstehung von musikalischen Bühnen bei. Diese Auffassung vertrat zum ersten Mal der Autor aus Şuşa (damals Student der Petersburg Universität) Abdurrahim Hagverdiyev. 1897 wurde die musikalische Bühnen «Über den Grab von Mecnun Leyla" vorgeführt. Dies war die musikalische Darlegung des Abschnitts des genialen Dichters Muhammed Fuzuli aus «Leyli und Mecnun». Hier wurde zum ersten Mal Theater, Gedicht und Mugham vereint. Die Darsteller des Stücks, die Sänger, interpretierten Stücke aufgebaut auf dem Mugham.
Dieses wurde zum wichtigen Ereignis in Aserbaidschan und sogar des heutigen Kaukasus und ebnete den Weg für die Entwicklung des musikalischen Theaters in Aserbaidschan. 1908 trug das Werk des genialen Komponisten Üzeyir Hacıbeyov «Leyli und Mecnun» der Gründung der Mugham-Oper und der ersten Oper des Orients bei.
Ab dem XX. Jahrhundert führte der wirtschaftliche Aufschwung von Baku dazu, dass die Kultur- und Kunstfachleute sich in dieser Stadt versammelten. Dies wiederum belebte das Theater- und Konzertleben der Stadt. Baku wurde zur führenden Stadt. Künstler aus Şuşa setzten ihre Tätigkeiten in Baku fort. Dennoch ging der Kontakt mit Şuşa fort und verhalfen dazu, dass die Musiker neue Generationen erschufen. Sie gaben ihre eigenen Traditionen, Kunstgeheimnisse der neuen Generation, den Schülern der Karabach-Schule weiter. Es muss hier betont werden, dass die Musiker von Karabach die Traditionen der Mugham-Schulen weitergeben.
Die Sänger waren auch an den staatlichen Schulen als Lehrer tätig. In den 1920er Jahren wurden im Östlichen Konservatorium, dann an der Musikschule Baku, am staatlichen Konservatorium von Aserbaidschan (Musikakademie von Baku), heute im nationalen Konservatorium, der Universität für Kultur und Kunst mittels klassischer Sänger die Kunst des Mughams gelehrt.

Bei der Entwicklung der Sängerkunst müssen auch die Aufnahmen der nationalen Musiker erwähnt werden, denn diese Aufnahmen lassen die kulturellen Quellen unseres Landes weiterleben. Diese Platten trugen sehr viel bei der Präsentation der Musik von Aserbaidschan auf der Welt bei.
Zwischen 1900 und 1916 haben Firmen wie «pikap», «Pate», «Sport-Rekor», «Ekstrafon», «Noqin» und andere Firmen die berühmte Musik von Aserbaidschan auf Platten aufgezeichnet. Cabbar Karyağdı war der erste im Orient, dessen Stimme auf eine Platte aufgezeichnet wurde. Danach wurden die Lieder von Muhammed Sohn von keçeci, Məşədi Mehmet Fərzəliyev, İslam Abdullayev u. a. auf Platten aufgezeichnet. 
Die Aufnahme der Lieder und Volkslieder auf Platten führte auch dazu, dass diese wissenschaftlich erlernt wurden. Aus dieser Sicht ist die wissenschaftliche durch Bülbül geführte Musikdelegation zwischen 1932-1943 wichtig. In dieser Delegation wurden die Interpretationen der Sänger wie Mugham, begleitende Lieder, Volkslieder und Tänze auf Platten aufgezeichnet. Später wurden diese in Noten umgeschrieben, katalogisiert, was aus wissenschaftlicher Hinsicht wichtig war, denn diese wurden zu Forschungsobjekten der Sänger. In dieser Hinsicht haben einige Volksmusiker Zusammenarbeit geleistet. Hier muss der Beitrag des Sohnes von Cabbar Karyağdı vor allem erwähnt werden. Von seinen Werken wurden nahezu 200 Volkslieder und begleitende Lieder auf Platten aufgezeichnet und einige durch Said Rüstemov als Noten gedruckt.
Somit wurden die Mughamen als Weltanschauung des Volkes mit der Kreativität der Sänger intensiviert, in den Mugham-Schulen vereint und bis heute überdauert. Mugham stellt auch heute unter der Bevölkerung von Karabach wie ein professionelles Musikgenre das Fundament unserer nationalen Kultur dar. Die Kunstwerke der Mugham-Sänger breiten sich auf der ganzen Welt aus und wird der neuen Generation übertragen.



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